Seit der Sonnenfinsternis war es
noch nicht wieder wärmer geworden, an der Dahlenburger
Bahnhofskreuzung war es dazu auch noch zugig, wir gingen
also bald woanders hin. Über (zunächst) flache Hügel
und durch Dummsdorf - Wer möchte da wohnen? :-)
Über die Bundesstraße hinweg immer auf befestigten
Feldwegen bis zur Landstraße von Dahlenburg nach
Bleckede, der wir bis Ellringen folgen mussten. Das war
nicht sehr gemütlich, die Autos fuhren dort wie die
Berserker. In Ellringen gibt's einen Dorfplatz mit Bank
und Tisch, mit Informationstafeln über die Denkmalgeschützten
Höfe (alle) und Bäumen drüber. Da machten wir erstmal
Pause. Danach bogen wir rechts ab, es ging steil abwärts
zur Neetze. Mal wieder gab es eine Wassermühle zu sehen,
diesmal eine besonders malerische. Während wir noch
alles vom Weg aus betrachteten, kam irgendwo eine ältere
Dame hervor und erzählte uns die letzten 20 Jahre der
Geschichte der Mühle und gab uns Tipps, wo wir noch mehr
alte Wassermühlen sehen könnten. Da aber nichts davon
auf unserem Weg lag, vergaßen wir das bald wieder.
Weiter am Weg gab's dann noch ein paar GROSSE Weiden (die
Bäume, nicht die Grünflächen) zu sehen.
Bevor wir den Ort vollends verließen, kamen wir noch an
einer Ponyranch vorbei. Wie uns die Mühlendame erzählt
hatte, waren die Besitzer Deutscher Weltmeister im
Ponyreiten oder sowas. Der Weg führt jedenfalls quer über
den Hof und wir trafen auch ein paar Pferdchen. (mindestens
20)
Als nächstes fanden wir ein Demeter-Spargelfeld, mit
Pflaumenbäumen davor, ganz reif waren die aber noch
nicht. Wir bogen bald links von der Straße (mit
Sommerweg) ab und in den Wald hinein. Es ging mehr auf
und ab als sonst, und dann erkannten wir auch, dass die in
der Karte verzeichneten Dünen kein Druckfehler waren,
sondern wirkliche, mit Kiefern bewachsene Sandhaufen. Als
wir aus dem Wald wieder hinaus und ins Sonnenlicht kamen,
war es Zeit für die nächste Pause.
Das letzte Stück schien uns nicht mehr besonders lang zu
sein: "Noch durch den nächsten Wald und wir sind da."
Allein, die Wegeführung in diesem Wald ließ sich der
Karte nicht entnehmen, wir beschlossen unseren Kompass zu
testen. Leider zeigte der dann aber immer auf riesige
Metallgitterzäune, die zur Zollhundeschule in Bleckede
gehörten, und die uns natürlich den Weg versperrten.
Zudem waren in diesem Wald richtige Dünen von mindestens
5 Metern Höhe, zwischen denen sich Wege in mehreren
Richtungen hindurchwanden. Auch war hier richtiges
Unterholz zu finden, so aus Brombeeren und Brennnesseln...
Wir verliefen uns.
Irgendwann kamen wir auf einen guten Schotterweg, dem wir
nach links (hätte der Kompass funktioniert: nach Westen)
folgten. An diesem Weg standen alle zig Meter Schilder,
die das Gebiet, das wir eben verlassen hatten, als "Trümmergebiet!
Betreten Verboten! Lebensgefahr!" auswiesen -na
danke.
Nun ja, nachdem wir noch stundenlang durch den Ort
gelaufen waren, erreichten wir in letzter Minute die
Touristen-Information und bekamen noch eine fürstliche
Suite mit Wohn- und Schlafzimmer vermittelt.
Wir besichtigten noch etwas den Ort und vor allem die
Wasserburg, konnten in unserer Suite soger fernsehen und
halfen unserem Nachtkoma schließlich mit einer Flasche süßen
Rotweins nach. |